FAQ    SPÄTZLE-SHAKER

1. Wer hat den Spätzle-Shaker erfunden?

Das große Tüfteln daran begann im schwäbischen Tübingen im Herbst/Winter 2007/08 als die berufstätige Journalistin Susann Hartung eine Lösung suchte, wie der nahezu unstillbare Hunger ihres damals elfjährigen Sohnes Julien nach frisch gemachten Käs’spätzle mit deutlich weniger Arbeitsaufwand gestillt werden könnte. Zusammen überlegen Mutter und Sohn und probierten aus. Die Köpfe liefen heiß über dem Spätzle-Kochwasser bis sie hinter das Geheimnis der stark vereinfachten Spätzlesherstellung kamen. Eine flexible Erdnussdose aus Kunststoff, die mit einem Deckel ausgestattet war, der durch kranzförmig durchgebohrte Löcher zum Düsenaufsatz wurde und als Mixelement eine Murmel verpasst bekam, versprach der richtige Dreh zu sein. Für den Shake-Vorgang musste nur noch sauber mit Frischhaltefolie abgedichtet und beim Rauspressen des Teigs der Deckel festgehalten werden, damit dieser nicht samt Teig ins Kochwasser ploppt. Die Funktionsweise des Spätzle-Shakers war somit geklärt und konnte in eine technisch ausgefeilte Innovation umgesetzt werden. Am 18. Januar 2008 ging es an die Anmeldung von Gebrauchsmuster und Patent. Mit Innovationsgutscheinen des Landes Baden-Württemberg konnten Machbarkeitsstudien und Materialtests gemacht sowie die Prototypenentwicklung in Angriff genommen werden. Durch das Hinzuziehen eines Patentanwalts wurde die Anmeldung der Schutzrechte im zulässigen Rahmen überarbeitet, so dass am 9.2.2012 nicht nur das Patent mit der Nummer 10 2008 017 683 am Spätzle-Shaker erteilt wurde, sondern 2017 ein wichtiger weiterer Durchbruch gelang als sie das Teilungspatent für das Verfahren des Spätzle-Shakers am 27.7.2017 unter der Nummer DE 10 2008 064 741 B3 bekamen. 


Insgesamt hat es rund der Jahre gedauert ehe aus der genialen Erfindung ein marktreifes Serienprodukt wurde und weitere zwei Jahre ehe das erste Patent zugeteilt wurde. Doch da die Erfinder jedoch zeitgleich mit dem Patent ein Gebrauchsmuster anmeldeten, konnten sie daraus ihre Schutzrechte bereits verteidigen.

2. Wie ist die Erfolgsgeschichte vom originalen Spätzle-Shaker?

Erst mit der Erfindung des Spätzle-Shaker wurde das Selbermachen von frischen Spätzle sehr viel einfacher und schneller  und die Küche blieb sauberer. Dies ermöglichte die erfinderische Kombination aller Herstellungsschritte in einer handgeführten Maschine, dem Spätzle-Shaker. Anders als bei der herkömmlichen Herstellung, wo der Teig separat gemacht wird und dann mit einem extra Gerät zu Teigsträngen geformt wird, passiert im Spätzle-Shaker alles vom Teig machen bis Spätzle formen in einem Küchenhelfer. Das spart Zeit, Aufwand und Abwasch. Außerdem geht es mit dem Spätzle-Shaker viel einfacher, darüber freuen sich vor allem vor Neueinsteiger ins Spätzlemachen.


Bereits der Teig wird frisch im Spätzle-Shaker gemacht. Dafür ist das Rezept direkt auf die Shakerflasche gedruckt - und zwar mit Füllstrichen für die Zutaten. Somit sind Kochbuch und Messbecher ist überflüssig. Das Durchmischen der Zutaten beim Shaken gelingt mit den Mixkugeln aus Edelstahl überraschen gut und gründlich. Die optimale Teigausbeute ist gegeben, weil der Spätzle-Shaker mit dem frisch gemachten Teig einfach auf den Kopf gestellt wird, damit sich ein Teigdepot sammeln kann. Für einen stabilen Stand sorgt die breite ebene Fläche des Deckels. Jetzt einfach nur noch den weiterhin kopfüber geneigten Spätzle-Shaker über das köchelnde Wasser halten, Deckel abziehen und durch leichtes Zusammendrücken der Shakerflasche den Teig durch die Löcher im Düsenaufsatz treiben. Einfacher gehts nicht. Deshalb ist der originale Spätzle-Shaker gleich zweifach patentiert.  Die Erfindung aus Tübingen wird in Deutschland hergestellt.

3. Warum gibt es den Original Spätzle-Shaker in zwei Größen und vielen Farben? 

Begonnen hat es mit dem Spätzle-Shaker in der 2-Portionen-Größe und einer Auswahl von drei Düsenaufsatz/Deckelfarben: anthrazit, rot und gelb. Weil Schwaben immer viel Spätzle machen wollen, kam wenig Zeit später der 4-Portionen-Spätzle-Shaker auf den Markt. Mit ihm wurde außerdem die zur Auswahl stehende Farbpalette erweitert. Heute stehen bis zu neun Farben zur Auswahl.

4. Warum gibt es extra Spätzlemehl? Klappt es auch mit ganz normalem Mehl?

Mit Spätzlemehl klapp es einfach viel besser. Der Teig wird schneller klumpenfrei und die fertigen Spätzle selbst haben mehr Biss und sind nicht so schlabbrig als wie wenn sie mit dem herkömmlichen und viel pudrigeren Haushaltsmehl gemacht werden. Die Vorzüge des nicht pudrigen, sondern fein granulierten Spätzlemehls ergeben sich daraus,  dass echtes Spätzlemehl, (das in Schwaben auch "Dunst" genannt wird), vom Müller anders gemahlen ist. Typisch für echtes Spätzlemehl ist nämlich seine feine Körnung, die genau zwischen fein gemahlenem Mehl und grobkörnigem Gries liegt. Durch die feine Körnung vermischt sich der Mehldunst besonders gut und klumpenfrei mit Eiern und Wasser bei der Spätzle-Herstellung. Außerdem zeichnet sich der Teig aus echtem Spätzlemehl durch seine hohe Elastizität aus und lässt sich in Folge dessen besonders gut zu Nudelteig verarbeiten. Die gar gekochten Spätzle aus Getreidedunst haben außerdem mehr „Biss“, sind also fester als Spätzle aus feingemahlenem Mehl.

Deshalb gibt es zum originalen Spätzle-Shaker außerdem echtes Spätzlemehl aus Weizen oder aus Dinkel als Set. Das ist besonders für alle jene nützlich, die neu in die Spätzlesküche einsteigen und zügig Erfolg haben wollen. Dieser stellt sich mit echtem Spätzlemehl in der Regel viel schneller ein und das Selbermachen von frischen Spätzle im Shaker ist bei vielen gleich beim ersten Probieren, bei fast allen jedoch spätesten beim dritten Testlauf ein Erfolgserlebnis. Das haben unabhängige Studien in Tübingen ergeben.


TIPP: Spätzlemehl einfach selber machen

Wer keine Möglichkeit hat, sich echtes Spätzlemehl zu besorgen, kann sich mit diesem Trick behelfen: Mit einer Mischung aus 2/3 üblichem Haushaltsmehl aus Weizen und 1/3 Hartweizengries klappt es auch gut. Selbstverständlich können auch herkömmliches Dinkelmehl und Dinkelgries in diesem Mischungsverhältnis  zu DIY-Spätzlemehl verwandelt werden. Das Ausprobieren verschiedener Mischungen auch mit verschiedenen Getreidearten - beispielsweise Weizen mit Dinkel - bringt bestimmt einige positive Überraschungen zutage.

5. Was bedeuten die Typennummern beim Mehl?

Wir haben eben gelernt, dass der Ausmahlgrad bewirkt, ob aus dem Getreidekorn feines Haushaltsmehl, feinkörniges Spätzlemehl oder grobkörniger Gries wird.

Damit haben die  Typenbezeichnungen des Mehls aber rein gar nichts zu tun. Die Mehltypen 405, 1050 oder 1150 – um nur einige zu nennen – bezeichnen nämlich den Anteil an Mineralstoffen aus dem Getreidekorn, der im Mehl nach dem Mahlen verblieben ist. Ermittelt wird dieser Wert vom Lebensmittelchemiker durch das sogenannte Mehlbrennen. Dabei wird eine wasserfreie Mehlprobe unter vorgegebenen Laborbedingungen im Muffelofen bei 900 Grad Celsius verbrannt. Es bliebt ein unverbrennbarer Anteil an Asche übrig, der im Wesentlichen aus Mineralstoffen besteht. Aus der Menge der darin enthaltenen Mineralstoffe – dem Aschewert – ergibt sich die Typenzahl. Der Aschewert ist mit dem Mehltyp also gleichlautend. Das bedeutet in der Praxis: Je höher die Typenzahl, desto mineralstoffreicher und dunkler ist das Mehl. Geregelt wird das seit 1932 durch die DIN-Norm 10355.

6. Schmecken Spätzle aus Dinkelmehl besser als aus Weizen? 

DINKEL

Das Getreide Dinkel ist der Ursprung der Weizensorten und gilt als Urkorn schlechthin. Nach den Lehren der Heiligen Hildegard von Bingen wird ihm eine heilende Wirkung zugeschrieben. Reich an Vitaminen und Niacin, wertvollen Fettsäuren und Mineralstoffen ist er eine gesunde Basis für eine vollwertige Ernährung. Sein leicht würzig-nussiger Geschmack macht ihn zum Traumpartner für Käsespätzle und Sahnesoßen-Gerichte.
Da Dinkel sehr viel natürlichen Kleber enthält, sollte der Teig auf keinen Fall zu lange quellen, sonst wird er fest und ist nur noch schwerlich zu verarbeiten. Die daraus gemachten Spätzle haben einen hellen, leicht gräulichen Gelbton.


WEIZEN

Der sanft-dezente Geschmack des hier in Süddeutschland angebauten Weichweizens macht ihn zu einem kulinarischen Alleskönner, da er mit jeder Geschmacksrichtung Freundschaft schließt. Kein Wunder ist Weichweizen die in Schwaben am meisten angebaute Getreideart. Seine Verarbeitung ist leicht und problemlos. Anders als Dinkel ließ sich Weizen zu einer ertragreichen Hochleistungssorte heranzüchten, was ihm den Ruf eintrug, dass dies auf Kosten seiner Qualität gegangen sein soll. Am besten ist es daher, hochwertiges Weizenmehl zu verwenden. Die aus Weizen gemachten Spätzle haben eine helle, sonnengelbe Farbe. Ein idealer Begleiter zu fast allen Spätzle-Rezepten.


7. Welche Methoden der häuslichen Spätzleherstellung gibt es?

Im Grunde genommen gibt es vier Methoden: 1. Das Schaben vom Brett , 2. Das Pressen durch die Presse oder den Spätzle-Shaker und 3. Das Spachteln bzw. Hobeln durch einen Lochaufsatz. 4. Die Methode mit dem Spätzle-Shaker  ist zwar schon in der zweiten Methode mit enthalten, bietet aber bei weitem noch mehr, weil der Teig nicht in einer extra Schüssel gemacht wird, sondern direkt im gleichen Gerät, mit dem auch die Teigstränge geformt werden. Das geht schneller, inklusive dessen, dass eine Menge Abwasch und Schmutz in der Küche gespart wird. Weil diese Methode auch technisch so viel innovativer als alles andere ist, hat der originale Spätzle-Shaker darauf zwei Patente erhalten. Günstig ist beim idealen Spätzle-Shaker außerdem, dass  auf einmal insgesamt bis zu acht Spätzleteigstränge damit geformt werden können, die nicht wieder zusammen kleben, da sie durch die kranförmige Anordnung genug Abstand voneinander haben. Bei Pressen mit vielen Löchern dicht neben einander ist die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, viel größer. Deshalb ist der original Marken-Spätzle-Shaker der Erfinder besonders praktisch.

8. Stimmt es, dass Spätzle vom Vortag weniger Kalorien haben?

Bedingt durch die Zugabe von Eiern haben Spätzle von Haus aus bereits einen hohen Eiweißanteil und weniger Kalorien. Doch dieses Low Carb-Niveau lässt sich sogar noch weiter optimieren, und zwar durch einen verblüffend einfachen Trick. Dieser gilt für alle Nudeltypen – mit Ei, ohne Ei, egal welche Form. Ein Effekt macht es möglich, der auf neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen* über die sogenannten „resistenten Stärke“ bei Lebensmitteln beruht. Diese entsteht, wenn Nudeln oder andere stärkehaltige Lebensmittel circa 12 Stunden lang auskühlen konnten ehe sie wieder aufgewärmt werden. Dabei ändert sich ihre Struktur, weil die Stärke auskristallisiert und sich von den körpereigenen Enzymen nicht mehr aufspalten lässt. Dies erzeugt glich mehrere positive Effekte: Weniger Kalorien, mehr Ballaststoffe und ein positiver Effekt auf den Blutzucker- und Cholesteringehalt. 


*Herausgefunden wurde dieser verblüffende Effekt im Rahmen der BBC-Sendung ‚Trust me, I’m a Doctor’. In der britischen TV-Show wurde ein Versuch gestartet bei dem Probanten an verschiedenen Tagen jeweils die gleichen Nudelgerichte aßen – mal frisch gekocht, mal kalt und aufgewärmt. Anschließend wurden die Blutwerte mit überraschenden Ergebnissen gemessen. Der Zuckeranstieg fiel bei den aufgewärmten Nudelgerichten geringer aus als bei frisch gekochter Pasta.

9. Wie gehen vegane Spätzle?

Für die Zubereitung von veganen Spätzle stehen verschiedene Rezepturen zur Auswahl:


  • Besonders einfach ist der Einsatz von Ei-Ersatz, den es als fertiges Pulver mit genauer Anleitung zu kaufen gibt.
  • Es kann aber auch nur mit Dinkelmehl, Salz und Mineralwasser gut gelingen. Dinkelmehl deshalb, weil der Dinkel mehr natürlichen Kleber enthält und der teig dadurch besser zusammenhält und elastischer ist. Mineralwasser anstelle von stillem Wasser hilft zusätzlich. 
  • Als Eiersatz gilt auch die Flüssigkeit aus der Dose von eingemachten Kichererbsen, das anstelle von Wasser und Ei verwendet zusammen mit dem Mehl wird.  Die Spätzle können dann leider ein wenig schlonzig* werden, schmecken aber gut.
  • Berichtet wird außerdem davon, dass ein Teil des Mehls durch Kartoffelstärkemehl ersetzt werden kann, wenn die Kartoffelstärke zuvor in Wasser aufgelöst wird. Das Mischverhältnis pro 50 g Mehl beträgt circa 1 EL Stärke auf 1 EL Wasser.
  • Wer den Eiweißanteil der veganen Spätzle steigern will, sollte es mit Lupinenmehl versuchen.
  • Auf jeden Fall sollten der vegane Spätzleteig etwas länger im Spätzle-Shaker geschüttelt werden und anschließend etwas länger quellen.


*schwäbisch für schleimig

10. Warum geben manche Mineralwasser in den Spätzleteig?

In den Spätzleteig (aber auch in andere Teigsorten) kohlensäurehaltiges Wasser zu geben, ist ein echter Geheimtipp. Das auch als "saurer Sprudel" bekannte Mineralwasser enthält H2CO3, also Kohlensäure und wird in seiner Kurzform auch als CO" bezeichnet. Durch die Zugabe von kohlensäurehaltigem Wasser werden also tausende von feinen Gasbläschen unter den Teig gemischt wodurch dieser besser aufgeht und das Endprodukt voluminöser wird. Wer seine Spätzle gern fluffig mag, sollte zum sauren Sprudel greifen. Wer genau das nicht mag, sondern die Spätzle so fest wie möglich will, sollte stilles Wasser verwenden.  Das Wasser sollte in allen Fällen immer kalt sein und niemals warm oder heiss. Der Eiweißanteil im Teig reagiert sofort auf den Temperaturanstieg und lässt das Eiweiß fest werden. Ein Effekt, der erst im Kochwasser erwünscht ist, nicht aber in der Teigschüssel.

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